Liebe Konzertbesucherinnen und -besucher, treue Musikfreunde
Wir freuen uns über Ihren Besuch bei unserem Frühjahrskonzert 2023.
Unsere Konzertdaten
Samstag, 3. Juni 2023
18:30
Reformierte Kirche Effretikon
Rebbuckstrasse 1, 8307 Illnau-Effretikon
Sonntag, 4. Juni 2023
18:30
Kirche Fraumünster
Münsterhof 2, 8001 Zürich
Leitung: Sviatoslava Luchenko
Unser Programm für Sie: Poème d’été
- Mykola Lysenko: Ouverture aus Taras Bulba
- Ernest Chausson: Poème, Op. 25
- Antonín Dvorak: Sinfonie Nr. 9 e-moll «Aus der neuen Welt», op. 95
- Antonín Dvorak: Lied an den Mond aus Rusalka
Mykola Lysenko (22. März 1842 – 6. Nov. 1912): Taras Bulba Ouverture
Lysenko wuchs in einer zur ukrainischen Erbaristokratie gehörigen Familie auf. Zuerst absolvierte er das Biologiestudium an der Charkower Universität und schloss es 1865 an der Kiewer Universität ab. Gleichzeitig nahm er privaten Musikunterricht. Nach dem Studium sammelte Lysenko ukrainische Volkslieder und harmonisierte diese. 1867 bis 1869 studierte er als Stipendiat der russischen Musikgesellschaft am Konservatorium Leipzig. In Sankt Petersburg studierte er bei Nikolai Rimski-Korsakov.
Lysenko zeigte seine Anhänglichkeit zur ukrainischen Kultur immer offen, was ihm manche Schikanen einbrachte. Er unterstützte 1905 die Russische Revolution und kam deswegen 1907 ins Gefängnis. Im Jahr 1904 gründete Lysenko seine eigene Schule. 1908 wurde er in Kiew zum Vorsitzenden des Ukrainischen Klubs gewählt. 1912 verstarb er in Kiew.
Die Oper Taras Bulba, nach der Novelle von Nikolai Gogol, entstand in der Zeit von 1880 bis 1891. Sie erzählt die Geschichte eines Kosaken. Die Oper wurde erst 1924, 12 Jahre nach Lysenkos Tod, aufgeführt. Da er die ukrainische Kultur auf ein europäisches Niveau heben wollte, weigerte er sich, die Oper übersetzen zu lassen, und bestand darauf, dass alle Aufführungen auf Ukrainisch gesungen werden sollten. Dies verhinderte, dass das Werk noch zu seinen Lebzeiten aufgeführt werden konnte. Lysenko war angeblich ein Nachfahre des Kosakenführers Vovgura Lys aus dem 17. Jahrhundert, so dass Taras Bulba für ihn eine besondere Bedeutung gehabt haben mag. Kurz nach der Fertigstellung des Werks spielte er Tschaikowsky die Partitur vor, der Berichten zufolge «die ganze Oper mit gespannter Aufmerksamkeit anhörte und von Zeit zu Zeit Zustimmung und Bewunderung äußerte. Besonders gut gefielen ihm die Passagen, in denen die nationalen, ukrainischen Akzente am deutlichsten hervortraten… Tschaikowsky umarmte Lysenko und beglückwünschte ihn zu seiner talentierten Komposition.»
Ernest Chausson (20. Jan. 1855 – 10. Juni 1899): Poème, Op. 25
Chausson befindet sich mit seinen Kompositionen stilistisch am Übergang zum Impressionismus. Er schrieb zahlreiche Lieder, Bühnenwerke, Kammermusik sowie Vokal- und Orchesterwerke. Seine Ausbildung stand ganz im Zeichen der Künste. Er erhielt als zirka Zehnjähriger Klavierunterricht bei Cornélius Coster und wurde ab 1874 in Künstlerkreise eingeführt.
Nachdem er sein Jurastudium abgeschlossen hatte, bekam Chausson 1877 eine Anstellung beim Cour d’Appel de Paris. 1880 tritt er in die Kompositionsklasse von Jules Massenets ein und war Gasthörer bei César Franck. Zwei Jahre später besucht er eine Vorstellung von Wagners Parsifal in Bayreuth, was ihn nachhaltig beeindruckte. In seinem Salon in Paris verkehrte ein elitärer Kreis aus namhaften Komponisten, Musikern, Malern und Literaten. Er verstarb am 10 Juni 1899 bei einem Fahrradunfall.
Die Poème für Violine und Orchester op. 25, Chaussons einziges konzertantes Orchesterwerk, entstand im Frühjahr/Sommer 1896. Auf dem ersten Entwurf der Komposition findet man auf der ersten Notenseite den eigentlichen Titel «Le Chant de l’amour triomphant – das Lied der triumphierenden Liebe» nach der Novelle des russischen Dichters Iwan Turgeniew. Die ersten Aufführungen in Frankreich stiessen zunächst auf wohlwollende, aber keineswegs begeisterte Publikumsreaktionen. Durch den unermüdlichen Einsatz namhafter Geiger findet die Poème seit der Jahrhundertwende immer stärkere Resonanz und gehört heute zum Repertoire aller grossen Geiger.
Antonin Dvořák (8. Sept. 1841 – 1. Mai 1904): Symphonie Nr. 9 (Aus der Neuen Welt) Op. 95
Dvořák war ein tschechischer Komponist der Romantik. Sein vielseitiges Werk umfasst Opern, Vokalmusik, Kammermusik, Klavier- und Orgelstücke, neun Sinfonien und zahlreiche weitere Orchesterwerke.
Mit sechs Jahren erhielt es von Joseph Spitz Geigenunterricht. Nach seinem Umzug nach Zlonice bekam er beim dortigen Kantor Anton Liehmann Klavier- und Orgelunterricht. Während dieser Zeit begann er auch mit seinen ersten Kompositionen. Ab 1857 besuchte er die Prager Orgelschule, absolvierte daneben eine deutsche Fortbildungsschule des Franziskanerklosters zu Maria Schnee und spielte als Bratschist im Orchester des Cäcilienvereins mit. Zwei Jahre später schloss er als Zweitbester die Orgelschule ab. Eine Stelle als Organist zu erlangen, scheiterte, und Dvořák arbeitete anschliessend als Bratschist weiter. Ab 1865 gab er Klavierunterricht, unter anderem seiner späteren Ehefrau. Der Durchbruch als Komponist gelang ihm mit dem patriotischem Werk «Die Erben des Weissen Berges» für Chor und Orchester.
1892 trat Dvořák die Stelle als Direktor des National Conservatory of Music in New York an. Zu seinen Hautaufgaben am Konservatorium gehörte der Kompositionsunterricht. Die Sinfonie Nr. 9 Aus der Neuen Welt schrieb er für New York. Sie wurde am 16. Dezember 1893 mit den New Yorker Philharmonikern in der Carnegie Hall in New York unter der Leitung von Anton Seidl uraufgeführt. Das Konzert war ein grosser Erfolg. In Europa wurde die Sinfonie 1894 in Karlsbad aufgeführt. Sie wurde schnell zum grössten Erfolg des Komponisten in dessen Laufbahn und gehört zu den bekanntesten Werken Dvořáks und zu den meistgespielten Sinfonien weltweit.
Antonin Dvořák: Song to the Moon aus «Rusalka»
Dvořák komponierte die Oper «Rusalka» im Jahr 1901. Der «Song to the Moon» ist wohl die bekannteste Arie aus dieser Oper. Der Text stammt von Jaroslav Kvapil nach dem Vorbild von Hans Christian Andersen. In der Arie fragt Rusalka, eine kleine Meerjungfrau, die sich in einen Prinzen verliebt hat und nicht mit ihm kommunizieren kann, den Mond, ihm von ihrer Liebe zu erzählen.